Geld für Kinder anlegen

Wenn ein Kind auf die Welt kommt, ist das mit das Schönste, was ein Mensch erleben darf. Außerdem bringt es den gewohnten Alltag ganz schön durcheinander. Neben den vielen Umstellungen, die durch die neuen Lebensumstände erforderlich werden, kommen auch ganz neue bürokratische Aufgaben auf die Eltern zu. Unter anderem erhält man in Deutschland in den ersten etwa drei Monaten nach der Geburt einen Brief vom Finanzamt, in dem das  neugeborene Kind eine Steueridentifikationsnummer bekommt. Dieses Schreiben sollte man gut aufbewahren, sonst muss man damit nichts weiter tun.

Da man zur Geburt oft auch Geld für das Kind geschenkt bekommt, kann man diesen Brief jedoch auch zum Anlass nehmen, um sich Gedanken über Geld, Sparen und Vorsorge zu machen. Das gehört auch zu der neuen Verantwortung, die man jetzt hat.

Man selbst möchte ja wahrscheinlich auch etwas für sein Kind zurücklegen, für den Führerschein oder die Ausbildung. Das wirft natürlich zwangsläufig die Frage auf, wie man Geld für sein Kind am besten anlegen sollte.

Ich persönlich und diese Seite plädieren erwartungsgemäß dafür, das Geld der Kinder in Wertpapiere zu investieren. Ja, das geht, sogar relativ einfach. Mit Wertpapieren meine ich insbesondere Aktien, also kleine Eigentumsanteile an Unternehmen, bei denen man vom Anstieg der Preise für diese Anteile (Kursgewinne) und Gewinnausschüttungen (Dividenden) profitieren kann. Kinder sind als Anleger sogar hervorragend geeignet. Da sie so jung sind, erfüllen sie die beiden Grundvoraussetzungen für die erfolgreiche Geldanlage automatisch:

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Brauchen sie das Geld (oder zumindest einen Teil davon) nicht,
haben sie einen langfristigen Zeithorizont von 18 Jahren, wenn wir davon ausgehen, dass sie das Geld dann für ihren Führerschein brauchen.

Die Erfüllung dieser Voraussetzungen und die Tatsache, dass es seit 1966 keinen 15-Jahres-Zeitraum gab, in dem mit DAX-Aktien kein Geld verdient wurde, machen Kinder zu optimalen Investoren.

Die Eröffnung eines Depots für Kinder bei einer Online-Bank funktioniert im Prinzip genauso, wie für einen Erwachsenen, nur, dass beide Elternteile den Antrag zur Eröffnung unterschreiben müssen. Dann erfolgt die Identitätsbestätigung (der Eltern) per PostIdent-Verfahren. Wer selbst ein Depot hat und das für das Kind bei derselben Bank eröffnet, braucht sich nicht noch mal identifizieren. Die Eltern fungieren dann für ihre Kinder, bis diese volljährig sind, als Bevollmächtigte.

Sind die ganzen Zugangsdaten und TANs nach kurzer Zeit dann da, können im Namen des Kindes Wertpapiere gehandelt werden. Auch hier gilt es zu diversifizieren um die Risiken zu streuen. Am einfachsten geht das mit Fonds, bei denen viele Anleger ihr Geld zusammenlegen, um dann gemeinsam Anteile an mehreren Unternehmen zu kaufen. So ist es möglich, sich bereits mit wenig Kapital an mehreren Unternehmen zu beteiligen. ETFs (börsengehandelte Indexfonds), die die Entwicklung eines Index nachvollziehen und daher auf einen Fondsmanager verzichten, bieten sich hier als Variante mit günstiger Kostenstruktur an. Wer monatlich etwas für sein Kind zurücklegen möchte, kann das ganz bequem mit einem automatischen Sparplan umsetzen. Die gibt es bei manchen Direktbanken (Consorsbank, Comdirect) bereits ab 25 EUR im Monat.

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Bei einem Einmalbetrag kann man, in Verbindung mit einem Tagesgeldkonto, ebenfalls einen Sparplan anlegen, denn die Verteilung der Anlagesumme auf mehrere Raten vermindert das Timing-Risiko. Wenn man eines der regelmäßigen Sonderangebote der Direktbanken nutzt, fallen noch nicht mal Ordergebühren an, und die Kinder (man selbst auch) können ganz ohne Kosten zum Wertpapierbesitzer werden.

Wie das konkret geht, erfahrt Ihr auch im Schnellstart Wertpapierbesitzer.

Das Geld der Kinder auf deren eigenen Namen anzulegen hat noch einen weiteren Vorteil. Und zwar haben Kinder auch einen eigenen Steuerfreibetrag für Kapitalerträge in Höhe von 801 EUR. Diesen kann man nutzen, dann bekommt auch die Steueridentifikationsnummer, die man kurz nach der Geburt zugeschickt bekommen hat, einen Sinn.